Православный Приход Сретения Господня

СОВРЕМЕННОЕ БОГОСЛОВИЕ

"Theologie der Quarantäne" und die großen Antinomien des Glaubens

18 Mai 2020 Erzpriester George Aschkov

Übersetzung: Michail Bogdanovich

Der Autor, Erzpriester George Aschkov ist ein Kleriker des Patriarchats von Konstantinopel, Rektor der Pfarreien in Biarritz und Lourdes, Frankreich.

Die Coronavirus-Epidemie, die zur offiziellen Ausrufung einer Pandemie und in der Folge zur Schließung von Kirchen führte, warf für Christen viele Fragen auf. Daraufhin entwickelte sich in der orthodoxen Kirche eine breite Diskussion über die geistlichen Ursachen der Epidemie und die Notwendigkeit solch strenger Maßnahmen zur Unterbindung öffentlicher Gottesdienste.

Selbst wenn man die gängigen Hypothesen über die politische Instrumentalisierung der Epidemie gelten läßt, muss man zugeben, dass das Krankheitsgeschehen real ist. Zum Thema der geistlichen Ursachen kann ich nur einige der Worte meiner Osterpredigt wiederholen, wobei ich mich auf den heiligen Nikolaj Velimirović (Ohrid) beziehe. Ausgehend von der Etymologie des griechischen Wortes "Krise", dessen eine Bedeutung "Gericht", "Urteil" ist, schlägt er vor, jede Krise in der Welt (sei sie politischer, wirtschaftlicher, gesundheitlicher oder ökologischer Natur) als ein Gericht Gottes zu unserer Ermahnung betrachten sollten(1). Wie wir wissen, soll das Gericht Gottes bei der Kirche beginnen (Off. 2: 3). So ist es für mich keineswegs überraschend, dass die gesundheitspolitischen Maßnahmen der Regierung unser kirchliches Leben direkt beeinflusst haben. Im Konzept der Historiosophie des Hl. Nikolaj (Velimirović) spielt es keine Rolle, ob es sich wirklich um das letzte Jüngste Gericht Gottes oder um ein Gericht nur für die jeweils gegenwärtige Generation handelt. Heute haben viele Christen Angst selbst vor dem Wort "Gericht", insbesondere deshalb, weil es uns an die Wiederkunft des Herrn erinnert. Demgegenüber haben die Christen der alten Kirche in den apostolischen Ruf „Unser Herr, komm!“(Maranatha) (1.Korinther 16,22) eingestimmt.

Im Kontext des heute herrschenden Rechtsdenkens sind wir gewohnt, klar zwischen Gericht und Barmherzigkeit zu unterscheiden. In der Bibel hingegen stellen diese Begriffe eine Antinomie dar: "Von Gnade und Recht will ich singen und dich, HERR, lobpreisen.(Psalm 101:1).

Jetzt, wo in vielen Ländern, einschließlich Frankreichs, Lockerung der Quarantäne angekündigt wurden, wenn Kirchen trotz weiter bestehender Ansteckungsgefahr wieder geöffnet werden, liegt die Herausforderung für den Klerus darin, den Gottesdienst unter Beteiligung des Volkes wieder aufzunehmen und gleichzeitig Mittel zu finden, um die Herde zu schützen.

Die Diskussion über Quarantänemaßnahmen spaltete die Gläubigen in zwei Lager, die extremsten polaren Positionen klingen ungefähr so:

Furcht vor dem Virus - es ist fehlender Glaube. Die Mysterien der Kirche, die Objekte der Verehrung (Ikonen, Kreuz), der heilige Raum des christlichen Tempels schützen uns vor allem und jedem. Christen sollten sich voll und ganz auf den Willen Gottes verlassen und ohne Einschränkungen weiterhin in den Kirchen dienen. Vor allem sollten sie häufig an der Kommunion teilnehmen und die Eucharistie empfangen, und so ihren Glauben bekennen. Selbst wenn wir uns mit dem Virus infizieren, wird dies aufgrund unserer Sünden und nach dem Willen Gottes selbst geschehen;

Als Antwort darauf - „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“ (Matt. 4:7), „Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darinnen ist, er, der ein HERR ist Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln mit Händen gemacht.“(Apg. 17:24). Hier geht es vor allem darum, den Glauben und die geistliche Gemeinschaft zu bewahren. Die Tradition der Kirche vergangener Jahrhunderte, insbesondere die monastische, kannte keine häufige Kommunion. Die Hl. Maria von Ägypten nahm erst am Ende ihres Lebens an der Kommunion teil. Ihr Vorbild bedeutet für uns, dass man sich durchaus vom kirchlichen Gebet und der Teilnahme an den Mysterien fernhalten kann, um nicht infiziert zu werden.

Vielleicht geht es also bei der ganzen Frage um den Glauben (Matt. 17:20)? Der Herr forderte von den Kranken, denen er sich zuwandte, oft diesen Glauben als Voraussetzung für die Heilung (Matt. 9:29; Mk. 9:24; Lk. 8:48-50). Der Glaube wird hier als etwas Persönliches dargestellt. Auf der einen Seite kennen wir viele Fälle von Glaubensheilungen, angefangen bei den Evangeliums-Kranken, den Wunderheilungen in der Geschichte der Kirche, die sich auf das Gebet der heiligen Gerechten ereignen, oder auch in den heiligen Quellen, auf den Reliquien von Heiligen. Auch kennen wir Fälle von Kreuzzügen, die Epidemien beendeten. Auf der anderen Seite wissen wir aus der Geschichte des Evangeliums, dass Jesus nur einige Kranke heilt, nicht alle. Nicht jeder Kranke findet an den heiligen Quellen Genesung; die Geschichte der Kirche ist voll von Katastrophen, auch Epidemien, die Klöster, Dörfer und sogar ganze Städte entvölkern. Sollen wir also in all diesen Fällen auf einen Mangel an Glauben schließen?

Glaube ist Vertrauen in das Unsichtbare (Hebr. 11:1). Bis zu welchen Grenzen reicht unser Vertrauen dann, und in welchem Ausmaß? In unseren Gebeten hoffen wir, dass Gott uns erhört. "Bittet, und es wird euch gegeben werden" (Matt. 7:7), "Wenn ihr den Vater in meinem Namen um etwas bittet, wird er es euch geben.“ (Joh. 16:23). Doch dann hörte der Herr selbst die Bitte der Mutter und der Söhne des Zebedäus und antwortete ihnen: "Ihr wisst nicht, um was ihr bittet" (Matt. 20:22). Einfach ausgedrückt: Stimmen unser Vertrauen, unser Glaube, unsere Bitten und unser menschlicher Wille immer mit dem Willen Gottes überein? Die Frage ist hier: Inwieweit überhaupt entspricht unser persönlicher Glaube dem Glauben der Kirche(2)?

Im Prozess der Christianisierung des Römischen Reiches sah sich die Kirche mit der Notwendigkeit konfrontiert, ihre dogmatische Lehre und ihre Kirchenstruktur an die griechisch-römische Zivilisation anzupassen. So wurden die Wahrheiten der biblischen Offenbarung, die hauptsächlich in der Bildsprache der jüdischen Kultur dargelegt wurden, in den Kategorien der griechischen Philosophie interpretiert, und das Kirchensystem, das einen eucharistischen Ursprung hat, wurde vom römischen Recht beeinflusst.

Die grundlegenden Lehren, die von Theologen im Rahmen der apophatischen und kataphatischen Theologie formuliert wurden, haben eine Reihe von Antinomien des Glaubens offenbart. In ihnen erscheint uns die Wahrheit in ebenso treuen wie zugleich widersprüchlichen Positionen, - so etwa das Dogma vom einen Gott, der Heiligen Dreiheit, oder das christologische Dogma vom Gottmenschen Jesus Christus.

Im Großen und Ganzen sind alle großen Wahrheiten der göttlichen Offenbarung antinomisch!

Der Mensch ist in seiner Freiheit bis zur Ablehnung des Schöpfers autonom, aber die Autonomie des Menschen ist durch seine Natur begrenzt. Der Schöpfer ist seiner Schöpfung und dem von ihm geschaffenen Menschen gegenüber transzendent. Aber das Menschengeschlecht, das nach dem Bild und Gleichnis Gottes geschaffen ist und durch Christus in die Kirche eintritt, wird Teilhaber an der göttlichen Herrlichkeit (Natur)(2 Petr. 1:4). Das Opfer des Herrn am Kreuz ist das Gericht Gottes über die gefallene Welt (Joh. 9:39; 12:31), und es ist zugleich Gottes Liebe zu ihr (Joh. 3:16; 15:13) - dieses ist die wunderbare Antinomie des Sühnedogmas.

Die Kirchenväter haben kein Dogma über die Kirche selbst aufgestellt. Uns aber ist klar, dass jede Ekklesiologie ebenfalls antinomisch ist, weil sie aus dem Dogma Christi folgt. Die Kirche ist der Leib Christi und die Fülle des Heiligen Geistes (Epheser 1:23): darum ist die Kirche ein göttlich-menschlicher Organismus(3). Die Antinomie von Geschichte und Eschatologie zeigt sich am besten im Leben der Kirche selbst: In der Geschichte sieht die Kirche aus wie der gekreuzigte und zerrissene Leib des Herrn am Kreuz, aber in der Eschatologie erscheint die Kirche vor uns als der verherrlichte und unvergängliche Leib des auferstandenen Christus. Die Kirche ist eins, aber sie bleibt in zwei Dimensionen parallel, in dieser Welt und in der Ewigkeit. Das Heil ist auf Golgotha vollbracht worden, aber der Weg der Erlösung und die Rettung für jeden von uns liegt im langsamen Verlauf der Kirchengeschichte.

Erneut finden wir eine solche Antinomie in der Soteriologie: Kein Mensch wird durch die Werke des Gesetzes gerechtfertigt (Gal. 2:16), aber gleichzeitig "auch der Glaube ohne die Werke tot.“ (Jak. 2:26). Die Erlösung ist eine Gabe Gottes, der Herr ruft die Menschen auf, sie freiwillig anzunehmen, aber die Annahme dieser Gabe erfordert Anstrengung vom Menschen selbst. Wenn wir einmal die Gabe des Heiligen Geistes empfangen haben, müssen wir daran arbeiten, sie in uns zu „erwärmen“ (2 Tim. 1:6), um den Heiligen Geist nach dem Wort von Hl. Seraphim von Sarow zu schöpfen. Doch selbst in diesem Bemühen kontrollieren wir die Gnade nicht, denn der Geist weht, wo immer er will (Joh. 3:8). Trotz der Tatsache, dass unser Gottesdienst versucht, das ganze menschliche Leben und den ganzen Kosmos zu umfassen, und obwohl wir zu Gott um das Geschenk der Gnade für die Natur für unseren Lebensunterhalt und viele unserer dringenden Bedürfnisse beten, können wir den Geist nicht uns dienstbar machen, können nicht über Gott verfügen!

Wir beten, um uns von den Versuchungen zu befreien, wir möchten unter Gottes Schutz leben, - aber nirgendwo in der Heiligen Schrift finden wir in unserem gegenwärtigen Zustand Verheißungen oder historische Beweise für ein ewiges und unproblematisches Leben auf der Erde. Auch die heiligen Rechtschaffenen werden krank und sterben, obwohl Gott ihre Gebete erhört. Der Herr verspricht den treuen Söhnen die Auferstehung und das ewige Leben am Ende der Menschheitsgeschichte, aber in diesem irdischen Leben ruft der Herr jeden dazu auf, sein Kreuz zu tragen (Matt. 16:24; Lk. 9:23; Mk. 8:34). Das sind Prüfungen, Krankheiten und der Kampf gegen die Sünde. Im Großen und Ganzen muss jeder Christ auf dem Weg Christi wandeln, seinen Kalvarienberg(Golgotha) besteigen, seine Seele auf die eine oder andere Weise für seinen Nächsten hingeben. Und doch, will der Herr etwa, dass der Sünder stirbt (Hes. 33:11; 2 Petr. 3:9; 1 Tim. 2:4)? Verlangt er etwa von uns ein eitles Opfer (Matt. 9:13)?

Ja, wir wissen von zahlreichen Fällen, in denen Priester mit infektiösen Patienten kommunizierten und dabei nicht krank wurden. Alle Heilungen, die durch die Gebete der Heiligen oder in den Mysterien der Kirche geschehen, sind Gottes Antwort. Aber wir können nicht die Gnade als Gottes Verpflichtung ansehen, Wunder zur Norm zu machen. Wir wissen aus dem Evangelium, dass jedes Mal, wenn der Herr eine Heilung oder ein anderes Wunder vollbrachte, dieses Ereignis eine bestimmte Bedeutung hatte, die sich in der Geschichte der Kirche bis heute fortsetzt. Das Vertrauen in die Tatsache, dass der Herr verpflichtet sei, uns vor einer Epidemie zu schützen, ähnelt der Forderung nach einem Wunder, der Forderung, "vom Kreuz herabzusteigen." In solchen Forderungen klingt auch unsere Weigerung mit, unser eigenes Kreuz zu tragen, da die gegenwärtige Epidemie nichts anderes als unser gemeinsames Kreuz ist. Der Apostel Paulus weist die Christen an, einander in der Not zu helfen (Gal. 6:2). So besteht heute unser Bekenntnis in den Tagen der Gesundheitskrise darin, uns um unseren Nächsten zu kümmern. Wir stehen vor der Antinomie von Glaube und Vernunft. Das Tragen des Kreuzes durch einen Christen in diesem Leben ist immer eine Bewegung zwischen Angst und Hoffnung.

In der gleichen antinomischen Weise erklärt die Kirche die Gegenwart der göttlichen Gnade in den Mysterien, insbesondere in der Eucharistie. Die Heiligen Gaben sind göttlich-menschlicher Natur, weil sie Leib und Blut Christi sind. Das eucharistische Dogma besagt, dass Brot und Wein nicht das Abbild des Leibes und Blutes Christi sind (Gott behüte!), sondern der Leib und das Blut des Herrn selbst(4). Damit schneidet das Dogma jedes Verständnis der Heiligen Gaben nur als Abbilder oder Erinnerungen ab(5).

Trotz einer Reihe wohlbekannter Begriffe (lat. transsubstantiatio, gr. metabole) (6), die zu erklären versuchen, wie Brot und Wein zu Leib und Blut werden, bleibt die Verbindung zwischen dem Göttlichen und dem Geschaffenen in den Heiligen Gaben ein Geheimnis, das dem menschlichen Verstand unzugänglich ist. Das sagen uns auch viele Kirchenväter und Lehrer, beschränken sich dabei auf die Tatsache, dass Brot und Wein in durch die Anrufung des Heiligen Geistes uns Seine Herabkunft in Leib und Blut des Herrn verwandelt werden.

Brot und Wein sind Symbole des Lebens seit der Antike, sie sind geschaffene Gegenstände unserer Welt. Trotzdem werden sie sind mit Christus vereint. Wir können keine natürlichen Erklärungen dafür geben, wie sich die Vereinigung von Irdischem und Himmlischem vollzieht. Andererseits ist hier kein Platz für die Annahme einer magischen Verwandlung oder Entmaterialisierung von Brot und Wein. Die heiligen Gaben sind Leib und Blut des Herrn, aber die natürlichen, empirischen Eigenschaften von Brot und Wein bleiben in den heiligen Gaben auch nach deren Heiligung erhalten(7). Jeder Priester ist sich der Anweisung der Kirche bewusst, die geweihten Gaben nicht zur Kommunion zu verwenden, wenn sie aus irgendeinem Grund Schimmel zeigen.(8) Hier würde ja sichtbar, dass geweihtes Brot und geweihter Wein den natürlichen Prozessen dieser Welt unterworfen bleiben.

Nach dem Verständnis der Heiligen Väter bedeutet der Empfang der Heiligen Gaben in erster Linie eine Heilung unserer von Sünde geplagten Natur. Die Kommunion ist keine magische Pille gegen allerlei Beschwerden und Krankheiten.

Die Eucharistie ist gleichzeitig mit dem Opfer Christi und dem Fest des Reiches Gottes verbunden. Eine weitere große Antinomie offenbart sich Hier: Jeder Christ wird durch die Annahme der heiligen Gaben Teilhaber an der göttlichen Herrlichkeit. Wir nehmen die Kommunion als Sauerteig des zukünftigen Reiches an, aber wir tragen weiterhin unser Kreuz in dieser Welt. Unser Körper bleibt sterblich, obwohl er den Sauerteig der Auferstehung in sich aufgenommen hat.(9) So wird es sein, bis die Erfüllung der Zeit kommt. Das Geheimnis der Fülle der Zeit ist das Geheimnis unseres Kreuztragens, das Geheimnis der Vorsehung Gottes (2 Petr. 3:9), das Geheimnis der Fülle der Kirche, das Geheimnis der "Unterwerfung des Sohnes"(1 Kor. 15:28) (10).

Wir werden unser Problem von beiden Seiten angehen, d.h. mit Glauben und Vernunft, ohne beide gegeneinander auszuspielen. Die weit verbreitete Praxis der Übertragung der Liturgie im Fernsehen und im Internet, die sich während der Quarantäne herausgebildet hat, löst nicht die Hauptfrage der konkreten Teilnahme der Gläubigen am Eucharistiefest. Im Gegenteil fördert sie unfreiwillig das Fehlen der Gemeinschaft. Dies widerspricht dem in den Kanonen verankerten ekklesiologischen Prinzip (VI. Ökumenisches Konzil, Kanon 80). Deshalb muss die Kirche aus dieser Situation die schwerwiegendsten Schlussfolgerungen ziehen und mit allen Mitteln des eucharistischen Dienstes nach Wegen suchen, um den Gläubigen die heilige Kommunion geben zu können. Aber es ist notwendig, dies in sinnvoller Weise zu tun. Die Kirche besitzt einen riesigen historischen Erfahrungs-Schatz , aus dem wir alles, was wir brauchen , hervorholen können.

Die orthodoxe Tradition der durch einen gemeinsamen Kelchlöffel versicherten Gemeinschaft des Volkes wurde im Kontext der Quarantäne-Vorschriften zum Gegenstand der Diskussion. In dieser Hinsicht wurden in den verschiedenen Kirchen verschiedene Maßnahmen getroffen. So wird in einigen Kirchen nach jedem Teilnehmer der Kelchlöffel in Alkohol desinfiziert (so die Vorschrift des Moskauer Patriarchats), in anderen werden Einweglöffel verwendet (wie etwa im rumänischen Patriarchat). Manche Kirchen kommunizieren nach der Regel der Liturgie des Apostels Jakobus (wie im der Metropolie des Patriarchats von Konstantinopel in Österreich)(11). Aber selbst in diesen Fällen warnen Ärzte davor, dass das Infektionsrisiko fortbesteht, denn wir haben es mit einem durch die Luft übertragenen Virus zu tun, das durch die menschliche Atmung übertragen wird.

Tradition ist per Definition konservativ, aber Tradition ist keine eingefrorene Form. Eine lebendige Tradition ist das Leben der Kirche selbst. Die liturgische Tradition ist die älteste, aber die Geschichte der Kirche ist ein Beweis für die Veränderlichkeit der liturgischen Tradition. Dies betrifft insbesondere die Frömmigkeitspraxis im Blick auf soziale und historische Bedingungen(12). Die Praxis des gemeinsamen Kelchlöffels entstand relativ spät, nicht vor dem 7. Jahrhundert, nach einigen Studien sogar nicht vor dem 9. Jahrhundert(13). Sie ist in einer Epoche entstanden, in der das Christentum zur Staatsreligion im Römischen Reich geworden war. Es wuchs in die römische Idee der ewigen Stadt als eines theokratischen Reichs hinein. Der Prozess der Christianisierung des Reiches, der im 4. Jahrhundert begann, als Scharen ehemaliger Heiden in die Kirche strömten, weil die oberste Autorität die Kirche begünstigte, und als der aktive Bau von Gotteshäusern begann, führte dazu, dass die Kirche ein neues Konzept des Gottesdienstes entwickeln musste. Der Gottesdienst erhielt einen lebendigen, mystischen Charakter und verbreitete eine Atmosphäre der Ehrfurcht, mit scharfer Trennung von Heiligem und Profanem, mit der Spaltung des Gottesvolkes in Klerus und Laien (14). All dies spiegelte sich in der Praxis der Frömmigkeit wider, vor allem in der Austeilung der Heiligen Kommunion an Geistliche und Laien. Die Kommunion bei jeder Liturgie wird als eucharistische Norm nur für den Klerus bewahrt, der individuelle Zugang mit besonderer Vorbereitung und Auswahl würdiger Personen hat sich demgegenüber bei den Laien durchgesetzt. Als Folge kennt das Mittelalter für Laien nur eine seltene Teilnahme an den Heiligen Gaben. Das änderte sich in den östlichen Patriarchaten erst im 18. Jahrhundert, als die Missionsbewegung der Kollivades(gr. κολλυβάδες)(15) erneut eine häufige Kommunion für die Herde forderte. In der russischen Kirche begann diese liturgische Wiederbelebung erst im späten 19. Jahrhundert;(16) sie setzte sich unter den russischen Emigranten im 20. Jahrhundert fort und entwickelte sich weiter(17).

Die alte Kirche kannte die Trennung zwischen den Klerus und Laien nicht. Der Platz des Vorstehers und jedes Mitglieds der eucharistischen Gemeinschaft wurde durch den Unterschied kirchlicher Dienste bestimmt, wobei die evangelische Lehre vom königlichen Priestertum aller Gläubigen beibehalten wurde. Alle kommunizierten bei jeder Liturgie miteinander, und die Art der Kommunion war für Hirten und Herde dieselbe: Auch die Gläubigen erhielten die heilige Eucharistie in die Hand, wie die überlieferten Kirchendenkmäler jener Zeit und die umfangreiche wissenschaftliche Literatur zur Geschichte der alten Kirche belegen. Sehr lange Zeit fanden Eucharistieversammlungen nur in den Städten statt. Erst die Vermehrung der Gläubigen im zweiten und dritten Jahrhundert führte zur Entstehung ländlicher Gemeinden, zum Dienst der Chorbischofe und dann zur Ordinierung von Priestern. Für eine sehr lange Zeit, bis ins 4. Jahrhundert, bewahrten jedoch eine Reihe von Städten die alte Struktur der Kirche mit einer einzigen Gemeinschaft, die die heiligen Gaben an kleine ländliche Gemeinden sandte(18). Darüber hinaus wurden die Gaben zu den Kranken gebracht, und an die während der Verfolgung Versteckten. Die Gläubigen nahmen die Heiligen Gaben auf lange Reisen mit. Die „konservative“ Theologie versucht, historische Beweise zu ignorieren oder kritisiert die Ergebnisse der liturgischen Erweckung als willkürliche Interpretation, die eine nicht hinreichend authentische Rekonstruktion der Praxis der frühen Kirche darstellt. Aber selbst der Repräsentant solch konservativer Theologie im 19. Jahrhundert, Metropolit Makarij (Bulgakov), der gewöhnlich für seine scholastische Methode kritisiert wird, stellt diese historischen Fakten nicht in Frage(19). Er erwähnt auch, dass alte Einsiedler die Heiligen Gaben mit in die Wüste nahmen.

Im Mittelalter wurde eine besondere Ordnung für die unabhängige Kommunion der Einsiedler geschaffen, die gewöhnlich mit der Epitimie der "Skythischen Buße" verbunden war und ohne Beisein eines Priesters vollzogen wurde. Diese Praxis wird vom heiligen Simeon von Thessaloniki (15. Jahrhundert) erwähnt, sie war auch in Bulgarien und im alten Russland bis zum 16. Jahrhundert verbreitet. Gegen Ende dieser Ära wurden diese Praktiken "Angst um der Sterblichen willen"(20) genannt. Allein die Tatsache einer unabhängigen Kommunion der Eremiten bestätigt einmal mehr, dass die liturgische Frömmigkeit je nach gesellschaftlichen und historischen Bedingungen verschiedene Formen annehmen kann.

Unsere gesellschaftlichen Bedingungen unterscheiden sich sicherlich von denen der kirchlichen Kaiserzeit. Darüber hinaus müssen wir unser kirchliches Leben an die Quarantänebedingungen anpassen. Daher kann die Kirche unter diesen ungewöhnlichen Bedingungen, zusätzlich zu den von den weltlichen Behörden geforderten sanitären Maßnahmen, zur alten Praxis zurückkehren. Sie kann die heiligen Gaben in die Hände der Teilnehmer geben, und zwar nach dem notwendigen Verfahren und entsprechenden Anweisungen. In diesem Fall ist es angebracht, vorgeweihte Gaben(21) zu verteilen, mit denen die Priester die Kranken in den Krankenhäusern und die Gefangenen in den Gefängnissen versorgen, wo es nicht möglich ist, die Liturgie zu feiern.

Wir wissen nicht, welche Herausforderungen uns in der Zukunft erwarten und wie sich die Epidemie entwickeln wird. Deshalb wäre es sinnvoll im Falle wiederholter Unmöglichkeit, öffentliche Gottesdienste zu zelebrieren , die alte Praxis zu erneuern, die Heiligen Gaben den Gläubigen mit nach Hause zu geben. In diesem Fall können wir wieder die vorgeweihten Gaben austeilen, mit Anweisungen, wie man sie aufbewahrt und wie man die Kommunion empfängt(22).

Ich bin sicher, dass die alte Praxis, den Gläubigen die heiligen Gaben mit nach Hause zu geben, nicht nur bei Epidemien, sondern auch in einer Reihe von anderen Fällen erneuert werden kann.

So ist diese Praxis notwendig in Krankheitsfällen, wenn der Patient in einem Krankenhaus bleiben muß, zu dem der Priester keinen Zugang hat. Dasselbe gilt, wenn orthodoxe Gläubige in Ländern und an Orten leben, wo es keinen orthodoxen Priester gibt oder dieser nur ein- bis zweimal im Jahr zum Gottesdienst kommt. Auch für sie ließe sich eine liturgische Ordnung für die selbständige Kommunion für die Gläubigen schaffen. Ebenso notwendig ist eine solche Lösung für Gläubige, die lange Zeit auf Expeditionen, auf Schiffen, an entlegenen Orten auf Rotationsbasis arbeiten, einschließlich des militärischen Personals und anderer Personen mit gefährlichen Berufen. Dasselbe gilt natürlich für Einsiedler und Skiten, in denen es keinen Priestermönch gibt. In all diesen Fällen kann die selbständige Kommunion von Laien ausschließlich mit der Ehrfurcht vollzogen werden, und dies zugleich ohne Lebensgefahr. Die heilige Kommunion wird diesen Gläubigen die geistige Kraft geben, ihr Kreuz unter den besonderen Bedingungen ihres Lebens und ihrer Arbeit zu tragen. Auf diese Weise kann die Kirche ihre wahre Sorge für die Herde zum Ausdruck bringen.

Eine solcher Vorschlag begegnet oft dem Einwand, die Berührung der heiligen Gaben durch Laien stelle eine Gefahr der "Banalisierung" der Gemeinschaft dar. Auch trifft dieser Vorschlag häufig auf die Sorge vor einer Nachahmung römisch katholischer Praktiken und auf den Verdacht, hier gelte es, einem unmoralischen oder unwürdigen Zustand der Herde Vorschub zu leisten. Aber all das sind keine ernsthaften Argumente. Sie beruhen entweder auf bewußter Mißdeutung oder auf Unkenntnis der Kirchengeschichte. Auch zeigen sie ein verzerrtes Verständnis der Natur des Sakralen. Die Antinomie der Menschwerdung Gottes besteht gerade in der Erscheinung Gottes in unserem täglichen sündigen Leben.

Die Forderung nach einer obligatorischen geheimen Beichte am Tag der Kommunion oder am Vorabend hat weder sakramentalen noch kanonischen Ursprung. Die Worte des Apostels Paulus über die Prüfung seiner selbst zur würdigen Teilnahme an der Eucharistie (1. Kor. 11:28,29) verlangen keineswegs ein sakramentales Bekenntnis. Die alte Kirche kannte die geheime Beichte überhaupt nicht. Das soll nicht heißen, dass es keine Reue im Herzen der Gläubigen gegeben hätte. Die Praxis der geheimen Beichte entsteht und entwickelt sich allmählich im Mittelalter unter starkem klösterlichen Einfluss. Sie geht in die Vorbereitung auf die Kommunion ein. Aber eine obligatorische kanonische Abhängigkeit dieser beiden Mysterien voneinander wurde weder in Byzanz noch in der Kiewer Rus oder in Moskau eingeführt. Damals wurde die Beichte getrennt und sehr gewissenhaft abgelegt, im Osten beim monastischen Klerus des Bezirks, in Moskau wurde beim Gemeindeklerus. Allerdings schränkte Disziplin der Buße die Teilnahme der Gläubigen an der Eucharistie oft weiter ein(23).

Die enge Koppelung der Mysterien der Buße und des Abendmahls entstand in der St. Petersburger Zeit der russischen Kirche unter dem Einfluss besonderer sozialer und politischer Bedingungen. Das kirchliche Denken verlieh diesem Phänomen nach und nach den Charakter eines Gebots, das seinen Platz in verschiedenen Katechesen und Instruktionen fand und die Traditionen der Kirchen innerhalb der russischen Kirche beeinflusste(24). Aber diese Petersburger Neuerungen wurden in den östlichen Patriarchaten nicht übernommen.

Wenn wir die sakrale Logik der würdigen Teilnahme an der Liturgie akzeptieren, wie können wir dann erklären, dass der Klerus, dessen Rolle im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht (er steht ja am Abendmahlstisch!), keiner regelmäßigen Beichte vor jeder Liturgie bedarf, wohingegen die Laien, deren Rolle vergleichsweise passiver ist, einer solchen Forderung unterworfen werden?

Ich hoffe, meine Überlegungen können zumindest einige der Konflikte in der Tradition und den historischen Bedingungen, der Praxis der Frömmigkeit und den sozialen Forderungen, der Kirche zu auflösen. Die Pfarrer der Kirche müssen sowohl weise als auch rasch auf die Herausforderungen der Zeit reagieren. Wir werden Unterstützung in der Antinomie von Gesetz und Gnade im kirchlichen Leben finden: nach dem Gesetz beginnen wir zu handeln, wenn die Gnade knapp geworden ist. Aber auch umgekehrt gilt: was formal unmöglich erscheint, kann in einer kreativen Weise verwirklicht werden (25).

 

(1) Nikolaj (Velimirović) Serbe, Heiliger von Ohrid. Missionsbriefe, Brief 8

(2) Gleichzeitig ist die ganze Geschichte bis heute von einer Prüfung des Glaubens der Kirche selbst erfüllt, wie die Spaltung der Christen in Fragen der Lehre beweist.

(3) Erzpriester Eugene Aquilonov führte zum ersten Mal in Bezug auf die Kirche einen neuen Begriff "Gott-Menschlicher-Organismus" in den wissenschaftlichen Diskurs ein. Dann wurde er von vielen orthodoxen Theologen des XX. Jahrhunderts aktiv benutzt:so vom heiligen Justin (Popowitsch), Wladimir Loskij, Erzpriester George Florowskij, Erzpriester Nicholas Afanasiev, Erzpriester Alexander Schmeman, Erzpriester John Meyendorff, Metropolit Johannes (Zisiulas).

(4) Siehe Johannes Damascenus: Genaue Beschreibung des orthodoxen Glaubens

(5) Dieses Verständnis ist in mehreren protestantischen Denominationen verbreitet

(6) Vorschlag μεταβολή, Inkarnation μεταποίημα, Umsetzung der Transsubstantiatio; Der letztere Begriff gehört zur katholischen Theologie (Thomas von Aquins), er wurde von römisch- katholischen Konzilen verbreitet (Laterankonzil 1215, Konzil von Trient, 1545-1563, Sess. XIII, Kap. 4), in der frühen lateinischen Tradition findet man die Verwendung anderer Worte: Brot und Wein werden in den Leib und das Blut Christi verwandelt (transfigurantur) oder verwandelt (mutantur) (St. Ambrosius von Mailand).

(7) Bei den Lehrern der Kirche finden wir auch symbolische Auslegungen, z.B. von "brennender Kohle" (Johannes Damaszenus, was auf die Vision des Propheten Jesaja hinweist) und "heißem Eisen" (St. Nikolaj Cavasila). Der Begriff "transsubstantiatio" tauchte in der Orthodoxie erst spät auf, er wurde vom Patriarchen Gennadij Scholarius (15. Jahrhundert) verwendet und war aufgrund seiner Erwähnung in den Glaubensbekenntnissen der Ostpatriarchen an den Kathedralen des 17. Jahrhunderts weit verbreitet, was beispielsweise in der orthodoxen Theologie immer noch kritisiert wird: Cyprian Kern, Archimandrit. Eucharistie; Alexander Schmeman, Erzpriester der Eucharistie. Sakrament des Reiches Gottes, Christos Yannaras, ABC des Glaubens.

(8) Das Auftreten von Schimmel tritt manchmal während der Lagerung der vorgeweihten Gaben im Altar auf, wo es feucht ist. Es gibt pastorale Anweisungen, genau auf die Lagerung der Gaben zu achten, falls sie von Schimmel befallen sind, sollten diese Gaben vom Priester selbst verzehrt werden, wenn dies nicht möglich ist, sollten sie vernichtet werden.

(9) Im antinomischen Sinne ist es notwendig, die Unbegreiflichkeit der Reliquien zu verstehen, es ist bekannt, dass nur einige der Reliquien der Heiligen fast unversehrt erhalten sind, andere nur in Form von Knochenresten, aber für die Ehrfurcht vor den Reliquien ist uns nicht ihr biologischer Zustand wichtig, nicht der Grad ihrer Mumifizierung, sondern die göttliche Gnade, die sie ausstrahlen.

(10) Gab es wirklich eine Zeit, in der der Sohn ungehorsam war, so dass er sich auch seinem Vater unterwerfen musste? -So fragen wir. Das Geheimnis des Gehorsams des Sohnes sollte nicht in den Kämpfen von Gethsemane gesucht werden. Johannes Chrysostomus, der Interpretationen dieses Textes und der Botschaft an die Epheser kombiniert, antwortet: "Dann wird das Kapitel erfüllt sein, wenn der vollkommene Leib erfüllt ist" (Homilie zu Apostel Paulus' Brief an die Epheser). Mit anderen Worten: Der Sohn wird sich dem Vater unterwerfen, wenn sein Leib, der die Kirche ist, vollkommen wird.

(11) Trotz der Kritik an der zeitgenössischen Rekonstruktion der antiken Liturgie von Ap. Jakobus ist uns heute ein prinzipienfester Umgang mit dem Mysterium der Laien in dieser Liturgie wichtig, der die Verwendung eines gemeinsamen Kelchlöffels ausschließt.

(12) Siehe George Ashkov, Prospekt Liturgische Tradition, 2004.

(13) Der Historiker Sozomen schrieb die Einführung des Kelchlöffels Johannes Chrysostomus zu, was aber von modernen Historikern widerlegt wird, mehr dazu Meyendorff, Imperial Unity and Christian Division, The Church 450-680, p.74; Robert F. Taft, Byzantine Communion Spoons: A Review of the Evidence//Dumbartoin Oaks Paers, pp. 209-238

(14) Dieses Forcieren des sakralen Grauens hat ein Missverständnis über die Natur des Sakralen geschaffen.

(15) Apostelgleicher Kosmas von Ätolien, der Heilige Makarius von Korinth, die Mönche Neophyten Kavsokalivitis, Nikodemus der Heilige, Athanasius von Paros und andere.

(16) Die leuchtendsten Beispiele sind der Hl. Johannes von Kronstadt, der Heilige Alexej von Moskau, der Priester Anatoli Schurakovski.

(17) Namen von Priestern und Theologen dieser Bewegung sind weithin bekannt: Erzpriester Nikolai Afanasjev, Erzpriester Alexander Schmeman und andere.

(18) Siehe Affanasieff, L'Assemblée eucharistique einzigartig in der alten Kirche; Zizioulas, Sein als Gemeinschaft.

(19) Siehe Makarij (Bulgakov), Metropolit. Orthodoxe und Dogmatische Theologie, B. 2, S. 412

(20) Weitere Einzelheiten finden Sie unter Almazov. Geheimes Bekenntnis in der östlich- orthodoxen Kirche, V. 2, S. 119-125; Aschkov George, Erzpriester. Geistliche Disziplin des späten Mittelalters in Russland, S. 2, S. 119-125; Aschkov George, Erzpriester. S. 189-195

(21) In diesem Fall ist es möglich, die Gaben auf einem Tablett mitzubringen, bei dem jedes Teilchen auf einer separaten Pappe liegt.

(22) Meines Wissens hatte diese Praxis in einigen Pfarreien in Frankreich bereits während der Quarantäne stattgefunden: Die Gaben wurden vom Priester durch Altardiener oder Gläubige an diejenigen gegeben, die die Kirche nicht erreichen konnten, wobei die Gläubigen selbst die zuvor geweihten Gaben mit nach Hause trugen. Leider schließt diese Praxis die Teilhabe von Kleinkindern aus, dafür wird aber die Online Übertragung der Liturgie irgendwie gerechtfertigt sein, die Gläubigen werden tatsächlich kommunizieren können.

(23) Siehe Aschkov George, Erzpriester. Geistige Disziplin des Spätmittelalters in Russland

(24) Für weitere Einzelheiten siehe oben. Seiten S. 205-207

(25) Siehe Afanassjev. Kanoniker und kanonisches Bewusstsein

December 2024
M T W T F S S
25 26 27 28 29 30 1
2 3 4 5 6 7 8
9 10 11 12 13 14 15
16 17 18 19 20 21 22
23 24 25 26 27 28 29
30 31 1 2 3 4 5

Расписание Богослужений:


Суббота 7 декабря 2024 года Введение во Храм Пресвятой Богородицы (переносится со среды 4 декабря). Исповедь - начало в 9-00 утра, Божественная литургия - начало в 10-00 утра.

Samedi 7 decembre 2024 - L'Entre au Temple de la Mère de Dieu (reportée du mercredi 4 decembre). Confession - 9-00, Divine Liturgie - 10-00


Суббота 21 декабря 2024 года - Праздник Святителя Николая (переносится с четверга 19 декабря). Исповедь - начало в 9-00 утра, Божественная литургия начало в 10-00 утра.  

Samedi 21 decembre 2024 - Fête de Saint Nicolas (reportée du jeudi 19 decembre). Confession - 9-00, Divine Liturgie 10-00  


Вторник 24 декабря 2024 года - Рождество Господа Бога и Спаса нашего Иисуса Христа (празднование Рождества по обычному календарю). Божественная литургия начало в 21-30   

Mardi 24 decembre 2024 - Nativité de Notre Seigneur Dieu et Sauveur Jésus Christ (celebration de Noël seoln le calendrier habituel). Divine Liturgie à 21-30